Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag
Sprache: Deutsch
Originaltitel: Shatter Me
Reihe: 1/3
ISBN-10: 3442313015
ISBN-13: 978-3442313013
Preis: 16,99€
Kurzbeschreibung:
Ich habe eine Gabe. Ich bin das Leben. Berühr mich.
»"Du darfst mich nicht anfassen", flüstere ich. "Bitte fass mich an", möchte ich in Wahrheit sagen. Aber wenn man mich anfasst, geschieht Seltsames. Schlimmes.«
Ihr Leben lang war Juliette einsam, eine Ausgestoßene – ein Monster. Ihre Berührung ist tödlich, man fürchtet sie, hat sie weggesperrt. Bis die Machthaber einer fast zerstörten Welt sich ihrer als Waffe bedienen möchten. Doch Juliette beschließt zu kämpfen – gegen die, die sie gefangen halten, gegen sich selbst, das Dunkel in ihr. An ihrer Seite ein Mann, zu dem sie sich unaufhaltsam hingezogen fühlt. Ihn zu berühren ist ihr sehnlichster Wunsch – und ihre größte Furcht ...
Tahereh Mafi ist 24 Jahre alt. Sie wurde als jüngstes von fünf Kindern in einer Kleinstadt in Conneticut geboren und lebt mittlerweile in Orange County in Kalifornien. Nach ihrem Abschluss an einem kleinen College in Laguna Beach studierte Mafi, die acht verschiedene Sprachen spricht, ein Jahr in Spanien. Danach reiste sie quer durch die Welt und fing nebenbei an zu schreiben. "Ich fürchte mich nicht" ist ihr Debüt, mit dem sie die amerikanische Romantasy-Gemeinde und Bloggerwelt im Sturm eroberte. *mehr*
Von diesem Buch hatte ich schon eine Menge
gehört, doch erst der Trailer hat mich dazu gebracht, das Buch sofort zu
kaufen, statt es irgendwann ein wenig billiger im Internet zu ersteigern. Ich
hatte große Erwartungen und sie wurden zum Glück nicht enttäuscht, so wie
bei „Schloss der Engel“.
"Ich denke immer wieder über Regentropfen nach.
Sie fallen vom Himmel, stolpern über ihre Füße, brechen sich die Beine, vergessen ihre Fallschirme, wenn sie heruntertaumeln, einem ungewissen Ende entgegen.
Als entleere jemand seine Taschen über der Erde. Dem es egal ist, dass sie zerspringen, wenn sie den Boden erreichen, dass Menschen die Tage verwünschen, an denen die Tropfen so dreist sind, an ihre Tür zu klopfen.
Ich bin ein Regentropfen."
(S. 13)
Zu Anfang stürzt uns Miss Mafi ins kalte
Wasser und der Leser muss keine lange Einführung ertragen. Sehr bald schon
lernen wir Adam kennen und das Geschehen nimmt seinen Lauf.
Adam, der in Juliettes Zelle
gebracht wird, weil anscheinend auch mit ihm etwas nicht stimmt. Adam, der Juliette
seltsam bekannt vorkommt. Adam der nicht gerade den besten ersten Eindruck
hinterlässt.
Doch die gerade einmal siebzehnjährige Juliette hat seit 264 Tagen niemanden mehr gesehen, mit
niemandem mehr gesprochen, niemanden mehr berührt. Sie ist seit 264 Tagen
eingesperrt, in einer seltsamen Irrenanstalt, die einem wie ein Gefängnis
vorkommt.
Die Welt, die Miss Mafi erschaffen hat,
war mir vollkommen fremd. Und doch konnte ich mir diese Welt gut vorstellen, da
die Beschreibungen von Juliette (Das
Buch wird aus ihrer Sicht erzählt) sehr ausführlich waren. Ihre Welt versinkt im
Chaos, die Regierung wurde vom „Reestablishment“ übernommen, ist in unzählige
Sektoren aufgeteilt, überall herrscht Hunger und Leid. Die Welt wie wir sie
kennen, existiert nicht mehr. Es gibt keine Bäume mehr, jedenfalls keine die
noch blühen, Blumen scheinen ausgestorben, genauso wie Tiere. Die Luft ist
vollkommen verschmutzt und auch gibt es kaum noch Verkehrsmittel. Eine Welt
also, die vollkommen zerstört ist.
Während die neue Welt ziemlich genau
beschrieben wird, spart Miss Mafi mit äußerlichen Beschreibungen der
Charaktere. Juliette
wird z.B. immer wieder als wunderschön beschrieben (nicht von sich selbst
natürlich, aber von den anderen Charakteren), aber man erfährt kaum etwas
darüber, wie sie nun wirklich aussieht. Was ich ein wenig schade fand, denn so
konnte ich sie mir kaum vorstellen.
Juliette war, trotz der sparsamen äußerlichen
Beschreibungen, ein sehr interessanter Charakter, den ich von Anfang an mochte.
Je mehr man im Laufe des Buches über ihre Vergangenheit erfährt, desto mehr
leidet man mit ihr. Oft dachte ich mir: „Wie können Menschen nur so grausam
sein?“ Denn obwohl Juliette
mit bloßen Händen und Berührungen Menschen umbringen kann, ist sie sehr sehr
nett. Sie möchte anderen Menschen nichts tun, sie möchte ihnen helfen, obwohl
diese sie verabscheuen, obwohl diese sie einsperren und tot sehen wollen. Durch
ihre Hilfsbereitschaft, ihre Hoffnungen auf eine bessere Welt, wurde sie zu
einer wunderbaren Figur, die man nur mögen konnte.
Auch Adam ist ein faszinierender
Charakter. Zu Anfang wurde ich nicht wirklich aus ihm schlau, was mich schon
frustrierte, aber wahrscheinlich war das auch gut so. Dann kam ein Moment, wo
mir der Mund offen stehen blieb, aber den verrat ich natürlich nicht :)
Nach diesem Schreckmoment, verliebte ich mich regelrecht in ihn. Denn Adam ist der Prinz, auf den beinahe jedes Mädchen wartet. Er kommt zwar nicht auf einem weißen Pferd angeritten und rettet die eingesperrte und von einem Monster bewachte Prinzessin, aber es kommt diesem Klischee schon ziemlich nahe.
Nach diesem Schreckmoment, verliebte ich mich regelrecht in ihn. Denn Adam ist der Prinz, auf den beinahe jedes Mädchen wartet. Er kommt zwar nicht auf einem weißen Pferd angeritten und rettet die eingesperrte und von einem Monster bewachte Prinzessin, aber es kommt diesem Klischee schon ziemlich nahe.
Und je mehr die Geschichte ihren Lauf
nimmt, desto sympathischer wird Adam einem. Wie auch Juliette hat er keine schöne Kindheit hinter sich, ist aber zu
einem ehrenhaften und guten Menschen
herangewachsen. Doch er hat nicht nur einen weichen Kern, sondern auch eine
harte Schale. Manchmal kommt er einem kalt
und geheimnisvoll vor.
Besonders, da Miss Mafi mit Erklärungen
sparsam umgeht. So weiß der Leser kaum etwas von Juliettes „magischen“ Kräften oder woher diese kommen. Auch
stellt sich dem Leser die Frage, warum ausgerechnet Adam sie anfassen kann, wo
es doch jeden anderen umbringt.
Und dann gibt es da noch Warner (gerade
einmal neunzehn Jahre alt), der vollkommen besessen davon scheint, Juliette zu „besitzen“. Er ist der festen Überzeugung, dass
sie zu ihm gehört. Und obwohl er mir total wahnsinnig vorkam, mochte ich ihn.
Er wird zwar als der Bösewicht der Geschichte dargestellt, aber dennoch hat er
etwas faszinierendes und anziehendes an sich. Auch er hatte eine miese
Kindheit, die ihn zu dem Menschen formte, der er heute ist. Machtbesessen, kaltblütig,
besitzergreifend und wahnsinnig. Über ihn erfährt der Leser kaum etwas, nicht einmal
seinen Vornamen, aber ich könnte mir vorstellen, dass das in der Fortsetzung
nachgeholt wird.
Auch andere Charaktere, wie Adams kleiner
Bruder James oder Kenji, waren mir äußerst sympathisch. Sie tauchen zwar erst
gegen Ende des Buches auf, aber ich mochte sie auf Anhieb. Durch ihre witzige
Art brachten mich beide oft zum Schmunzeln :)
Einen Kritikpunkt habe ich allerdings. Die
Sprache. Sie ist gewöhnungsbedürftig. Es gibt seeeeehr viele Wiederholungen von
Sätzen und von Wörtern. Auch wird einiges sehr übertrieben und durch hunderte
von Umschreibungen beschrieben. Desweiteren sind die Kapitel ziemlich kurz,
aber das stört nicht beim lesen.
Eine mutige und sympathische Protagonistin, einzigartige und faszinierende Nebencharaktere und eine Welt die sich vollkommen von der Welt unterscheidet, die wir kennen, machen dieses Buch zu einem wunderschönen und lesenswerten Debütroman. Man leidet und hofft mit den Charakteren mit und auch Spannung und Abenteuer kommen nicht zu kurz. Einzig die Sprache, in der das Buch verfasst wurde, ist gewöhnungsbedürftig.
Deshalb vergebe ich: 4,5 von 5 Schneeflocken
Quelle: Amazon, Goldmann Verlag, Youtube
Der zweite Teil soll am 5. Februar 2012 unter dem Titel UNRAVEL ME auf Englisch erscheinen.
Hier die Website der Autorin für weitere Infos: http://www.taherehmafi.com/
Auch wieder ein Buch, über das ich jede Menge gute Kritik höre.
AntwortenLöschenWird es sich dabei um eine Trilogie handeln?
Liebe Grüße
Kathi
Laut der offiziellen Seite der Autorin: JA!
LöschenAuch soll ein Novel über Warner erscheinen :)
Liebe Grüße zurück
Sibel