Rezension: Fast perfekt ist gut genug von Kristan Higgins

Diamond93 | Sonntag, 3. Juli 2016 |


Taschenbuch: 419 Seiten
Verlag: Mira Taschenbuch (HarperCollinsGermany)
Sprache: Deutsch
Originaltitel: If You Only Knew
Preis: 9,99€


Alle um sie herum scheinen das Bilderbuch-Familienglück zu haben – nur Brautmodendesignerin Jenny nicht. Also kehrt Jenny Manhattan den Rücken und in ihre Heimatstadt zurück. Vielleicht färbt das perfekte Familienleben ihrer Schwester auf sie ab, vielleicht findet Jenny eine neue Liebe? Ein Sommer voller Geheimnisse und Lügen, der Versuchungen und Offenbarungen liegt vor den Schwestern – aber auch ein Sommer des wahren Lebensglücks.

 Kristan Higgins lebt mit ihrer Familie in einer kleinen Stadt in Connecticut, die über eine schöne Bibliothek, eine große landwirtschaftliche Messe, einen fantastischen Eis-Stand verfügt, aber sonst nicht viel Aufregendes zu bieten hat. Sie ist Mutter von zwei liebenswerten Kindern und Ehefrau eines Feuerwehrmanns, der - und das ist vielleicht noch wichtiger – auch ein toller Koch ist. Zur Familie gehören ein fröhlicher Labrador-Mischling, zwei Katzen und manchmal ein kurzlebiger Betta-Fisch.

Mit dem Schreiben von Romanen fing die gelernte Werbetexterin an, als ihre Kinder nachmittags regelmäßig schliefen. Das machte ihr wesentlich mehr Spaß als Wäsche zusammenzulegen und so begann sie ihren ersten Roman. Kristan hat ihren BA in Englischer Sprache beim College of the Holy Cross gemacht. Kristan und ihre Familie verbringen so viel Zeit wie möglich in Ihrem Zuhause am Cape Cod, wo sie im Atlantik frösteln, Fahrrad fahren, Pferdefliegen totschlagen und nie Fisch fangen.


Die Geschwister Jenny und Rachel könnten kaum unterschiedlichere Leben führen. Während die eine sich hat scheiden lassen und Brautkleider entwirft, ist die andere glücklich verheiratet und stolze Mutter von Drillingen. Auch charakterlich sind sie komplett unterschiedlich. Jenny ist die fröhliche und extrovertierte Schwester und Rachel eher die zurückhaltende und schüchterne. Doch als Jenny zurück in ihre Heimatstadt zieht und somit näher bei ihrer Schwester ist, stellen die beiden fest, dass sie beide noch einiges lernen müssen, was das Leben betrifft.

Seit Jahren schon lese ich die Bücher von Kristan Higgins. Diese sind immer köstlich amüsant und mit wunderbaren Charakteren gefüllt, sodass man gar nicht anders kann, als sie auf ihrem Weg durch das Leben zu begleiten und ihre Gefühle zu fühlen. Auch das neuste Buch der Autorin hatte einen gewissen Charme, wobei es mich diesmal nicht komplett mitreißen konnte.

Angefangen bei den Charakteren. Irgendwie wurde ich mit beiden Hauptcharakteren, Jenny und Rachel, nicht ganz warm. Die Geschichte wechselt mit jedem Kapitel zwischen beiden Sichtweisen und beide hatten Charakterzüge und Eigenschaften, die mich genervt haben. Sie sind beide auf ihre eigene Art unglaublich naiv und an manchen Stellen regelrecht blind, was mich oft frustriert hat. Am liebsten hätte ich beide gepackt und kräftig durchgeschüttelt.

Auch die Handlung hat sich diesmal mehr um die beiden Geschwister und ihre Lebensweisen gedreht, als bei Kristan Higgins sonstigen Büchern. Auch die Liebesgeschichte, die mich sonst immer mitfiebern und schwärmen lässt, blieb bei diesem Buch aus. Trotzdessen gab es jedoch einige Stellen im Buch, die mich wirklich berührt haben, Geheimnisse, die ich nicht erwartet hatte und ein gutes Ende, wie ich es mir von Anfang an gewünscht habe.

Alles in allem ist dieses Buch zwar gut, aber Leser, die die anderen Bücher von Kristan Higgins kennen und lieben, könnten möglicherweise Schwierigkeiten mit "Fast perfekt ist gut genug" haben, denn der typische Witz und Charme, denn man von der Autorin gewohnt ist, fehlte diesen Buch meiner Meinung nach einfach oft.


Ich dachte immer, dass ich irgendwann schon den Schlüssel für ein perfektes Leben finden würde,
[...] und wenn ich den erst mal hätte, würde jeder Tag golden und leicht werden, 
alles würde zusammenpassen.
Aber so ist das Leben nicht.
Es gibt solche perfekten glänzenden Momente wie diesen hier, und dann gibt es die ganz normalen
Momente, die diese zu einem schimmernden Pfad zusammenweben, der immer zu sehen ist,
selbst in der Dunkelheit.    

~ Seite 418 ~

Ein etwas anderes Buch aus der Feder von Kristan Higgins. Nicht nur die Handlung weicht von ihren bisherigen Werken ab, sondern auch der typische Witz & Charme. Für mich bis jetzt das schwächste Buch von ihr, was wirklich schade ist. Dennoch ist dieses Buch eine schöne Geschichte für zwischendurch, wenn auch nicht so gut, wie ihre anderen Bücher.


Vielen Dank an Blogg dein Buch und den Mira Taschenbuch Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares!

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